Oomph! – Neustart zum Jubiläum

Oomph! – Neustart zum Jubiläum

Oomph! können dieses Jahr die Korken knallen lassen, denn sie feiern ihr 25-jähriges Bandjubiläum. Doch statt Sekt und Torte kredenzen uns Dero, Flux und Crap ein neues Album mit dem programmatischen Titel „XXV“. Was dahinter steckt, fanden wir im Interview mit der Band in Berlin heraus.

Drei Jahre sind seit dem letzten Album „Des Wahnsinns fette Beute“ vergangen. Während die ersten etwa zwölf Monate komplett für Touren durch Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich oder Russland draufgingen, standen die anderen beiden Jahre über das Songwriting und die Produktion im Fokus. „In den 70ern sind Bands wie Led Zeppelin direkt vom Proberaum ins Studio gegangen und haben ihre Alben live eingespielt“, erklärt Gitarrist Flux. „Unsere Produktionen mit all den Orchester-, Keyboard- und Gesangsspuren sind dagegen deutlich aufwendiger. Das dauert einfach länger.“ Außerdem wollten sich Oomph! Zeit für eine natürliche Weiterentwicklung lassen, damit sich das neue Album deutlich von seinem Vorgänger unterscheidet. „Wir wollen uns nicht wiederholen, sondern immer wieder Neues erkunden“, betont Sänger Dero. Hinzu kommt, dass Oomph! ihr geschäftliches Umfeld ausgetauscht haben. Ob Management, Plattenfirma oder Booking-Agentur. Flux erläutert: „Es war gar nicht so einfach, in allen Bereichen neue Partner zu finden mit denen wir auf einer Wellenlänge sind und die unsere Vision teilen, wie Oomph! im Jahr 2015/2016 aussehen soll. Es gab also auch viele Sachen neben der Musik zu tun, die für uns wichtig waren, um die Weichen neu zu stellen.“
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Noch bis 2003 hatten Oomph! alles komplett alleine gemacht. Bis dahin habe man sich weder von Produzenten noch von Labels reinreden lassen, verrät Flux. Das hatte sich mit der Unterschrift unter den Vertrag von GUN Records geändert. „Damals haben wir das erste Mal einen A&R während der Produktion ins Studio geholt und einen intensiveren Austausch zugelassen“, so der Gitarrist. „Das Ergebnis war mit ‚Augen auf’ und ‚Wahrheit oder Pflicht’ sehr erfolgreich, wodurch wir merkten, dass es vielleicht gar nicht so schlecht ist, auch mal mit Außenstehenden über unsere Musik zu reden.“ Auch diesmal haben Oomph! sich wieder geöffnet. Bei den Texten half Bodenski von Subway To Sally, als Co-Produzent holte man dessen Bandkollegen Simon Michael ins Boot und den Mix besorgte Sascha Paeth (Epica, Rhapsody, Avantasia, Kamelot etc.). „Der Kompositions- und Mixing-Prozess gehen bei uns ineinander über“, gibt Dero Einblicke in die Arbeitsweise. „Es wird bis zur letzten Sekunde noch versucht, in alle Bereiche einzugreifen und wir sind auch Kontrollfreaks, da wir immer autark im eigenen Studio gearbeitet haben. Dadurch haben wir es nun schwerer, auch mal loszulassen.“ Musikalisch ist „XXV“ deutlich metallischer und weniger elektronisch als viele andere Oomph!-Alben, was nach dem humoristischen, eklektischen Vorgänger „Des Wahnsinns fette Beute“ die logische Konsequenz gewesen sei. „Wir wussten, dass wir mit dem letzten Album unsere ironische, groteske Seite abgearbeitet hatten“, so Dero. „Daher gab es keinen Grund, diesen Faden weiterzuspinnen. Es war damals an der Zeit zu zeigen, dass wir nicht zum Lachen in den Keller gehen. Daher war es für uns logisch, dass die neue Scheibe wieder eher ernst, düster und morbide wird.“

Wie die metallisch-ernste Variante von Oomph! klingt, könnt ihr ab dem 31. Juli mit „XXV“ selbst herausfinden!

Sascha Blach
www.oomph.de

8 August 2015

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