Cosma Nova – Nicht schießen, Hände reichen!
Ein neuer Stern erstrahlt am deutschsprachigen Pop-, Rock-, Gothic- und Alternative-Firmament. Cosma Nova aus Berlin geben mit „Sternenstaub Inc.“ ihr Debüt und bewegen sich dabei auf Augenhöhe mit Silbermond und Unheilig. Die sympathische Sängerin Maya Nikolic hält für uns interessante sowie überraschende Antworten parat.
Sie beginnt mit einer wunderbaren Wortschöpfung für ihren Stil, nachdem wir gefragt haben, ob ihre eingängigen Melodien und tiefgründigen, teils sozialkritischen Texte mit den sogenannten Protestsongs der 80er-Jahre vergleichbar sind. „ãNein, aber wir haben in der Tat einen Begriff gesucht, um uns zu beschreiben und sind dabei auf ‚Message-Pop‘ gekommen, Popmusik mit Aussage. Das ist wohl treffend. Die Texte gehen tiefer, sind durchaus auch manchmal kritisch, aber wir sparen uns den erhobenen Zeigefinger, der den Liedermachern damals eigen war. Und ganz oft fliegen wir einfach nur durchs All“, scherzt Maya und führt ihre Faszination Ÿfür den Weltraum weiter aus: „ãWie hieß es schon bei Raumschiff Enterprise? ‚Unendliche Weiten…‘, und wir erleben die Abenteuer des Sternenkreuzers Cosma Nova. Räume, Stille, Leichtigkeit – im Grunde träumt davon jeder Großstädter, der sich manchmal auf die einsame Insel wünscht, nur um Ruhe zu haben.“ Für Texter und Bassist Sascha dagegen haben die Texte auch eine philosophische Komponente, denn er versucht damit, dem Sein an sich auf den Grund zu gehen, ergänzt sie.
In Berlin fühlt sich der Hauptstadt-Vierer dennoch pudelwohl. Darum beinhaltet „Sternenstaub Inc.“ mit dem Song „Berlins Lichtermeer“ auch eine Liebeserklärung an diese laute, hektische Metropole. Š„Berlin hat so viel mehr zu bieten“, schwärmt die Frontfrau. „Unzählige Touristen sind begeistert, Amerikaner sagen, New York könnte in den 60er-Jahren so gewesen sein. Einerseits leben wir am Puls der Zeit, andererseits treffen wir hier überall auf Geschichte“. Angst, sich kommerziell wegen der Texte selbst ins Knie zu schießen, hat die Band nicht. Die These, unkomplizierte, leichte Unterhaltungsmusik führe schneller zum Erfolg sei überholt, erklärt Maya schlüssig: „ãDas Publikum von heute wird allzu gern unterschätzt. Sehr viele Menschen glauben nicht mehr alles, was ihnen die einschlägigen Medien vorsetzen und fangen an, Dinge zu hinterfragen. Auf die Musik bezogen heißt das, dass viele Hörer gezielt nach Lyrics Ausschau halten, mit denen sie sich identifizieren und auseinandersetzen können.“ Und dann schlägt die nette, zierliche Frau auf einmal erbarmungslos zu, glücklicherweise mit einem großen Augenzwinkern: „ããUnd um deine Frage zu beantworten: Nein, wir schießen uns nicht ins Knie! Wir schießen generell gar nicht. Wir reichen die Hand und starten in ein neues Zeitalter.“
Apropos Zeitalter: Wenn Maya völlig frei wählen könnte, eine fantastische Reise anzutreten, würde sie folgendes Szenario wählen: „Irgendwohin, wo es warm ist. Ans Meer, wo es Fische gibt und Sand. Füße ins Wasser, auf der Haut die Sonne spüren und die Seele einfach baumeln lassen.“ Und dazu die Musik von Cosma Nova …
Kerstin Vielguth
www.cosma-nova.de
7 November 2014 Sascha Blach