Neues Album von Einstürzende Neubauten “Lament” am 7. November
Die Einstürzenden Neubauten erstellten im Studio mit ihrem neuen Album „Lament“ ein musikalisches Werk zum Ausbruch des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, das am 8. November 2014 in Diksmuide, Belgien uraufgeführt wird. Mit diesem Werk wird die Band ihre explizit in der Tradition der Avantgarde stehenden Techniken mit diesem ersten, die gesamte Welt erschütternden Weltereignis verknüpfen.
Dazu fanden umfangreiche Recherchen von Ton-Aufnahmen aus den Jahren 1914-1916 von Kriegsgefangenen aus aller Welt (aufgenommen in einem der ersten großen Lager in der Nähe Berlins) aus dem Lautarchiv der Humboldt-Universität Berlin und dem Deutschen Rundfunkarchiv statt. Zudem wurde umfangreich Material im Militärhistorischen Museum Dresden gesichtet und gehört, das ebenso in die Komposition eingeflossen ist.
Es werden musikgeschichtliche Verbindungen von zwei der ältesten musikalischen Formen, dem „LAMENT“, einem Klagelied und der „Motette“ eines flämischen Renaissancekomponisten, der darin die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn behandelt, zu den Tondokumenten der Kriegsgefangenen geknüpft und verarbeitet.
Auch die Musik der legendären „Harlem Hell Fighters“ der ersten afroamerikanischen Kampftruppe, die im 1.Weltkrieg erstmalig zum Einsatz kam, als diese von den Amerikanern an die Franzosen zwecks Verstärkung „ausgeliehen“ wurde, wird wiederentdeckt und erfährt eine späte Anerkennung.
Das Instrumentarium der Neubauten aus Stahl, Stimme, objets trouvés und innovativster Technik wird hierfür mit einem Streicher-Ensemble erweitert.
Dies wird kein Konzert über den 1. Weltkrieg sondern eine Komposition, die sich aus dem Themenkomplex herausschält: „erst muss man Platz schaffen, damit etwas Neues entstehen kann“ (Blixa Bargeld).
17 September 2014 Sascha Blach NEWS