Lynn´s Intention – Von Absichten und Fantasien
Die Deutsch-Amerikanerin Lynn legt mit ihrem Album Ravenous einen Seelenstriptease hin, der sich musikalisch zwischen Dark Wave, Rock und Gothic bewegt, stimmlich durch aus auch in Bluesgefilden fischt und immer für interessante Wendungen offen ist. Wir haben uns mit der Solokünstlerin unterhalten.
Seit wann gibt es die Band und wie habt ihr Euch gefunden?
Meine Band, Lynn’s Intention, gibt es seit drei Jahren in dieser Form. Vorher habe ich mit anderen Bands zusammen gearbeitet, wollte aber endlich mein eigenes Ding machen. Deswegen habe ich angefangen Lieder allein zu schreiben.
Wie würdest Du Deinen Musikstil bezeichnen?
Meine Musikrichtung würde ich Darkwave – Fusion bezeichnen, weil sie auch andere Elemente beinhaltet, aber der Hauptbestandteil ist Industrial und Goth.
Der Bandname ist ja sehr auf Dich bezogen. Wie persönlich sind Deine Texte?
Ja, da die Texte sind aus Ideen entstanden, was so alles in meinem Kopfkino abgeht, deswegen der Name Lynn’s Intention. Meine Absichten sind es, andere zum Nachdenken zu bringen und meine eigene Bestimmung auszuleben. Meine Texte sind alle persönlich im Sinne von entweder Erlebten, oder Beobachtungen in der Welt. Manchmal sind es aber auch Fantasie Szenarien, weil ich mir vorstellen könnte, dass dies in dieser Welt möglich sein könnte,oder auch nicht.
Du produzierst viele Videos für Youtube. Wie wichtig ist Dir das visuelle Medium?
Das visuelle Medium ist mir sehr wichtig. Meine Musik ist manchmal schon ein bisschen Soundtrack mäßig und erzählt Geschichten. Wenn ich unbegrenzt Geld hätte, würde ich gern zu allen Liedern passende Videos drehen, aber weil das nicht so ist, muss ich klar kommen mit einfachen Mitteln. Ich finde das visuelle Medium doch sehr wichtig.
„Poison“ ist sicher ein sehr persönliches Stück, das Video bringt das Thema aber auf eine metaphorische Ebene, oder?
Das Thema von Poison ist genau wie ich es im Text beschreibe, aber ja, metaphorisch gemeint, obwohl in dem Video der Mann wirklich das Gift trinkt. Eigentlich handelt der Liedtext von dem metaphorischen „Gift“, das die Welt dich zwingt zu schlucken nur weil wir hier leben und furchtbare Dinge erleben müssen und quasi „schlucken“ bis endlich dein Geist „vergiftet“ ist. Man wird entweder hart oder man bricht zusammen. Und der ewige Wunsch dich selbst zu befreien von den Narben auf deiner Persönlichkeit.
Erzähl uns etwas zu Deinen Bandmitglieder.
Ich schreibe die Musik selbst auf dem Computer und mit meinen Synths , dann sing ich und nur dann, wenn ich Gitarrenklänge haben möchte, ruf ich einen von drei Gitarristen an, die ich kenne. Nanazaja singt auch als Backups mit und andere helfen mir das auf der Bühne zu präsentieren als eine Art Performance gemischt mit Musik.
Wie ist die Produktion des neuen Album Ravenous verlaufen?
Ich habe alle 15 Lieder selber zu Hause fertig gemacht. Dann als alles fertig war habe ich es zu meinem Plattenlabel Danse Macabre geschickt und die haben das Master gemacht.
Für jemanden, der Deine Band noch gar nicht kennt – Welcher Song des neuen Albums beschreibt dich am besten?
Ich würde nicht sagen das meine Lieder mich selbst beschreiben, sondern eher Dinge sind die ich erlebt habe oder in der Welt gesehen habe. Entspricht also eher meinem Naturell und meiner Wahrnehmung. Manchmal erzähle ich was andere denken oder tun würden. Manchmal ist es ein Wunsch von mir, ein Wunsch härter zu sein, aber ich sage es in dem Lied „March“, „Listen to the empath“. Das bin ich. Ich fühle Schmerz von anderen so wie von mir selbst und berichte was ich sehe und fühle.
Aber was auch ein dauerhaftes Thema ist, ich wünschte ich könnte mich befreien von den Lügen die mir in der Kindheit erzählt wurden und härter werden gegenüber dem wahnsinnigen Verhalten von anderen Menschen.
Ich beschreibe oft fantastische Dinge, die ich nie tun würde. Also meiner Persönlichkeit entspricht es nicht immer.
Wie kommst Du als Szenegänger mit der aktuellen Corona Krise zurecht?
Wegen dem Corona Virus können wir nicht live auftreten und es gab auch Verspätung bei meinem Album Cd Release also…es nervt!
13 December 2020 redaktion NEWS