Dawn Of Destiny „To Hell“
(Phonotraxx)
Dawn Of Destiny sind schnell, wenn es um Albumproduktionen geht. Um nicht zu sagen, sehr schnell. Schließlich erschien erst letztes Jahr ihr Longplayer „F.E.A.R.“ und nun pfeffern die Bochumer Power-Metaller bereits den Nachfolger hinterher.
Wie nicht anders von Dawn Of Destiny gewohnt, handelt es sich bei „To Hell“ einmal mehr um ein Konzeptalbum, das diesmal die Hörer vom Paradies in die Hölle führt. Die Story: Es geht um ein junges Paar, das während seiner Hochzeitsreise auf mysteriöse Weise mit der Vergangenheit der Braut konfrontiert wird. Was ist damals geschehen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, muss man sich durch 13 kompositionsstarke Songs hören, beginnend mit dem kraftvollen „Hide Our Sorrow“, bei dem sich Bandkopf Jens Faber und Sängerin Jeanette Scherff die Vocals teilen. Danach wird man förmlich vom superschnellen „Fire“ überrollt, das keine Zeit zum Luftholen lässt und stellenweise gesanglich etwas schrill wird. Schnell ist auch das Gefiedel im folgenden Track „From Paradise“, auf den – konsequenterweise – die krachende Single „To Hell“ folgt, zu der die Band erst kürzlich ein feuriges Musikvideo veröffentlichte. Auch hier teilen sich Jens und Jeanette wieder das Mikrofon – und es gibt ein wildes Gitarrensolo.
Eine erste Verschnaufpause gönnen die Power-Metaller ihren Hörern mit dem schleppenden, von einem Klavier begleiteten „Hateful Hearts“, das bisweilen fast schon doomig anmutet. Eine insgesamt sehr melancholische Ballade, in der sich Basser Jens gesanglich ein wenig entfalten kann. Danach geht’s in „Burn In The Fire“ wieder richtig zur Sache, wobei plötzlich auch ein paar Growls zum Einsatz kommen. Im melodischen, fast achtminütigen „Only The Ocean Knows“ ist ebenso eine DoD-fremde und dennoch irgendwie vertraute Gesangsstimme zu hören. Und tatsächlich konnten Dawn Of Destiny wieder einmal bekannte Gastsänger für ihre neue Platte gewinnen. So sind diesmal Zak Stevens (Savatage, Circle II Circle) und Björn „Speed“ Strid (Soilwork) mit von der Partie.
Abgeschlossen wird das sechste Album mit dem positiven, hoffnungsvollen Trio „Belief“, „Life“ und „Forgive“, wobei das Mikrofon wieder ausschließlich zwischen Jens und Jeanette hin- und hergereicht wird. Ins Ohr springt vor allem die von Akustik-Gitarre und Streichern begleitete Ballade „Forgive“, in der Jens feststellt: „You lied to me, but you died for me. May heaven forgive…“ Ein musikalisch entspanntes Ende für ein ansonsten kraftvolles, variationsreiches Metal-Brett. Sommerhäuser
Tracklist:
01) Hide Our Sorrow
02) Fire
03) From Paradise
04) To Hell
05) Scream
06) Hateful Hearts
07) Burn In The Fire
08) Only The Ocean Knows
09) Light In The Night
10) Destroy My World
11) Belief
12) Life
13) Forgive
25 August 2015 Dark Aurora