„The Hyperion Machine“: Frische Platte von Rome!
Bereits der Titel „The Hyperion Machine“ des neuen Rome-Albums setzt eine ganze Reihe von Assoziationen frei. Die Kette erstreckt sich von der griechischen Antike über Friedrich Hölderlin und Heiner Müller bis zu den Einstürzenden Neubauten. Was für ein Bogen.
Und dann ein Glockenschlag. Die Musik nimmt ihren Lauf. Was hier beginnt, ist mehr als das turnusmäßige Statement eines Musikers, egal welchen Genres. Das ist etwas Ganzheitliches, das sich zwischen Unendlichkeit und Augenblick, zwischen Flüstern und Schreien in jedem Moment in seinen Facetten offenbart.
In seiner narrativen Wucht soll „The Hyperion Machine“ wie ein Hörspiel funktionieren. Diese erzählerische Kraft habe sich eher unbeabsichtigt eingestellt. Die Musik stehe für sich selbst. Wenn der Hörer sich trotzdem die Sinnfrage stellt, sei das ein willkommener Mehrwert.
Doch gerade der Effekt, dass sich beim Hören einer CD die Essenz eines Hörbuchs absetzt, unterscheidet Rome wohl von einigen anderen Bands. Es gibt keinen Beipackzettel, keine Höranleitung für die Songs. Man kann sie auf sich wirken lassen, ohne sich Gedanken zu machen, aber wenn man sich Gedanken machen will, kann man sich eben verdammt viele Gedanken machen.
Auf „The Hyperion Machine“ werden viele Fragen auf einmal gestellt, die zu weiteren Fragen führen. Die Erkenntnis von heute kann schon morgen obsolet sein. Einfache Antworten sind nur was für Populisten.
12 August 2016 Dark Aurora NEWS