Bloodbath „Grand Morbid Funeral“
26 March 2015 Sascha Blach
(Peaceville/Edel)
Wenn eines konstant ist bei Bloodbath, dann die Unkostanz am Mikro. Doch dafür präsentiert die schwedische Death-Metal-Supergroup nach Mikael Åkerfeldt (Opeth) und Peter Tägtgren (Hypocrisy) nun mit Nick Holmes den nächsten „Star“ am Mikro. Und dieser growlt hier wie in den Frühzeiten von Paradise Lost, sodass Todesblei-Traditionalisten vollends auf ihre Kosten kommen. Wer Autopsy, Entombed oder Dismember liebt, darf hier guten Gewissens die Pommesgabel hochhalten! Blach
Dope Stars Inc. „TeraPunk“
26 March 2015 Sascha Blach
(Subsound/Cargo)
Lange nichts gehört von den Cyberpunk-Rockern Dope Stars Inc., doch haben Mastermind Victor Love & Co. im stillen Kämmerlein zehn neue, treibende Songs aus echten und künstlichen Sounds zusammengeschustert und auf „TeraPunk“ vereint. Die Hörer erwartet einmal mehr eine Mixtur aus düsteren Industrial-Beats, rockigen Gitarren-Riffs und verzerrten synthetischen Klängen – inklusive Punk-Attitüde. Zwar fehlt beim ersten Durchhören ein Ohrwurm wie „Make A Star“, aber der eine oder andere Tanzflächenstürmer dürfte dennoch dabei sein! Sommerhäuser
Eisbrecher „Schock“
26 March 2015 Sascha Blach
(Seventone/Sony)
Nein, ein „Schock“ dürfte der neue Eisbrecher-Output für Fans nicht sein, denn Alex und Pix und ihre Mannen liefern wieder typische Kost. Ob harte Nackenbrecher, elektronische Tanzflächenfüller oder gefühlvoller Düster-Pop – Eisbrecher machen klar, dass sie vielseitig begabt sind und auch bei Album Numero sechs ihr Hitpulver nicht verschossen haben. Ob „Volle Kraft voraus“, „Zwischen uns“, „Himmel, Arsch und Zwirn“, das programmatische „So oder so“ oder das Bee-Gees-Tribut „Nachtfieber“, Texte, Musik und Grooves sitzen, wie sich das gehört. Die nächste Eiszeit kann kommen! Blach
Euzen „Metamorph“
26 March 2015 Sascha Blach
(Westpark/Indigo)
Sie gehören ohne Übertreibung zu den kreativsten Bands der westlichen Hemisphäre. Einst im Folklore-Sektor gestartet, vermischen die Dänen Euzen diesmal Art-Pop, elektronische Klänge, Alternative und experimentelle Anleihen zu einem eigenständigen Sound, der in keine vorhandene Schublade passt. Zusammengehalten werden die musikalischen Eskapaden von der ausdrucksstarken Stimme von Maria Franz, die für den nötigen Wiedererkennungswert sorgt. Superb! Blach
In Legend „Stones At Goliath“
26 March 2015 Sascha Blach
(Eat The Beat/Rough Trade)
Nach einem Besetzungswechsel im Jahr 2014 bringen In Legend nun ihr zweites Album auf den Markt. Die durch Crowdfunding mitfinanzierte Scheibe ist deutlich mehr im Pop verankert. Synthesizer beherrschen zu Beginn das Klangbild, das Klavier bleibt jedoch beherrschendes Element. Durch melodische Chor-Einlagen und klassische Instrumente wird das Set erweitert. Songs wie „Envoy Of Piece“ oder „On The Morrow“ erscheinen charttauglich. Besondere Empfehlung: „Empire Of Concrete“. Ein Album, welches herausfordert und sich im Laufe des Hörens entwickelt, aber wohl nicht jeden Geschmack treffen wird. Usko
Marilyn Manson „The Pale Emperor“
26 March 2015 Sascha Blach
(Vertigo/Universal)
Ein Back-To-The-Roots-Album, wie im Vorfeld angekündigt, ist „The Pale Emperor“ zwar nicht, dennoch dürfen sich Manson-Fans auf einen der stärksten Longplayer seit Langem freuen. Die morbide tönende Stimme des Schock-Rockers hat nichts von ihrer Intensität eingebüßt und die Musik ist diesmal atmosphärischer, ruhiger und tiefgehender als in der Vergangenheit, was jedoch gut funktioniert. Nur nach Hits muss man mit der Lupe suchen. Wer sich davon nicht stören lässt, bekommt einen stimmungsvollen Longplayer, den man am besten am Stück genießt. Der Rebell ist offenbar erwachsen geworden. Blach
Moonspell „Extinct“
26 March 2015 Sascha Blach
(Napalm/Universal)
Die portugiesischen Gothic-Metal-Urgesteine Moonspell präsentieren sich auf „Extinct“ wieder deutlich Goth-Rock-lastiger und weniger metallisch als auf ihren letzten Alben. Sänger Fernando Ribeiro singt überwiegend klar, die Gitarrenwände werden von atmosphärischen Synths, elektronischen Einsprengseln sowie Orchesterelementen durchzogen und es gibt wieder mehr schöne Melodien. Wer „Irreligious“, „Sin/Pecado“ oder „Omega White“ mochte, kommt garantiert auf seine Kosten! Blach
Ensiferum “One Man Army”
10 February 2015 Sascha Blach
(Metal Blade Records)
Im Januar schipperte das finnische Folk-Metal-Quintett Ensiferum noch mit dem 70.000-Tons-Of-Metal-Schiff durch die Karibik – nun sind die Musiker zurück in ihrer Heimat, dem hohen Norden, und blicken der Veröffentlichung ihres sechsten Studio-Albums „One Man Army“ entgegen. Ein würdiger Nachfolger für das 2012er „Unsung Heroes“-Werk? Mit Sicherheit. Denn einmal mehr wissen die Finnen mit treibenden Gitarrenriffs und griffigen Melodien zu überzeugen. Dabei wurde ein Großteil der elf neuen Tracks analog eingespielt anstatt alles am Computer zusammenzuschustern, was der Platte ein gewisses Live-Feeling verpasst.